Supportende für Windows 10: Was bedeutet das?
Jede Software hat einen Lebenszyklus, Betriebssysteme sind davon nicht ausgenommen. Microsoft veröffentlichte Windows 10 im Jahr 2015. Jetzt, zehn Jahre später, wird das Betriebssystem sein EOS - End of Support - erreichen. Das bedeutet, dass Microsoft aufhören wird, kostenlose Sicherheitsupdates und Feature-Patches bereitzustellen. EOS-Maßnahmen sind in der Industrie die Norm, in der Regel stellen die Entwickler Alternativen bereit (die auch in diesem Fall existieren). Sehen wir uns zunächst an, welche Gefahren drohen, wenn Sie das Supportende ignorieren und Ihre Windows-Endgeräte weiterhin mit Windows 10 betreiben.
Risiken durch fehlenden Windows 10-Support
Durch das Ausbleiben von Updates jeglicher Art entstehen unter anderem die folgenden Probleme.
Sicherheitsrisiken
Malware jeglicher Art erzielt wesentlich höhere Erfolge, wenn diese auf Systemen eingesetzt wird, die nicht mehr unterstützte Betriebssysteme oder andere Software verwenden. Kritische Sicherheitslücken werden nicht mehr vom Entwickler geschlossen, sodass Schadsoftware alle Türen offenstehen. Dies gilt insbesondere für Geräte, die mit dem freien Internet verbunden sind. Daraus folgen diverse Gefahrenpotenziale:
- Ein Datenverlust oder -leak kann einen erheblichen finanziellen Schaden sowie Imageprobleme für Ihr Unternehmen bedeuten.
- Ransomware könnte es leichter haben, in Ihre Systeme einzudringen, wichtige Daten zu verschlüsseln und nur durch Lösegeld
wieder freizugeben. - Datenschutzrichtlinien und andere Compliance-Maßnahmen in Ihrem Unternehmen könnten durch den Verzicht auf ein aktuelles Betriebssystem verletzt werden.
Durch die Verwendung eines EOS-Betriebssystems kann es sein, dass externe Audits - die gerade in Unternehmen mit starkem Fokus auf IT immer wieder stattfinden - nicht bestanden werden.
Kostenanstieg
Entwickler von Hard- und Software für Windows 10 werden früher oder später damit beginnen, den Support für ihre Software für dieses Betriebssystem einzustellen. In Ihrem Unternehmen genutzte Software wird somit aktuell noch funktionieren - aber dies kann nicht für nächstes Jahr garantiert werden. Im Laufe der Zeit werden immer wieder kleinere und größere Probleme auftauchen, bis die Pflege der veralteten Windows 10-Systeme enorme Kosten verursachen wird. Viele Hersteller - auch Microsoft selbst - bieten dafür ESU-Programme an (Extended Security Updates). In diesem Fall werden Sie zur Kasse gebeten, um weiterhin Sicherheitsupdates zu bekommen. Dieser Support verursacht für die Entwickler hohe Kosten, die Teilnahme an ESU-Programmen ist daher nicht günstig und wird häufig pro Gerät im Unternehmen abgerechnet.
Kompatibilitätsprobleme
Neue Hardware und Software wird früher oder später nicht mehr mit Windows 10 zusammenarbeiten. Treiber für verwendete Geräte werden nicht mehr aktualisiert, Sicherheitspatches für häufig verwendete Anwendungen bleiben aus. Für Unternehmen wird es daher immer schwieriger, neue Tools zu verwenden, häufig genutzte Software wie Internetbrowser zu aktualisieren oder ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen Hard- und Software zu garantieren. Kleine Kompatibilitätsschwierigkeiten können gelegentlich noch gelöst werden, doch früher oder später werden die alten Systeme nicht mehr korrekt mit neuer Software funktionieren.
Kosten, Aufwand, Compliance
Alle erwähnten Punkte haben zur Folge, dass das Ignorieren des EOS von Windows 10 zu hohen Kosten und einem enormen Pflegeaufwand für die veralteten Systeme führen wird. Dies wird vielleicht noch nicht zum Stichtag am 14. Oktober 2025 geschehen. Je länger Sie das Update auf modernere Betriebssysteme wie Windows 11 ignorieren, desto stärker wachsen jedoch die Compliance-Probleme und desto höher fallen die Kosten für Wartung und Pflege der alten Geräte aus.
Warum früher handeln besser ist
Die natürliche Evolution von Windows 10 ist Windows 11. Geräte mit diesem Betriebssystem, wie Microsofts hauseigenes Surface Pro 11, sind bereits seit langer Zeit im Handel erhältlich und auch für Geschäftskunden verfügbar.
Je nach Größe des Unternehmens kann es jedoch komplex sein, den Wechsel zu vollziehen:
1. Die IT-Abteilung Ihres Unternehmens muss den Wechsel des Betriebssystems für alle Geräte strukturiert planen.
2. Der geplante Wechsel muss ausgiebig getestet werden, da Geräteausfälle zulasten der Produktivität gehen und daher natürlich nicht
akzeptabel sind.
3. Schließlich muss der Wechsel vollzogen werden - und zwar so reibungslos, dass die Arbeit aller Personen im Unternehmen nicht
beeinträchtigt wird.
Aus diesem Grund ist es ratsam, das Update auf Windows 11 eher früher als später in Angriff zu nehmen. Eine überhastete und eilige Migration kann schwerwiegende Probleme verursachen, was einem mehr oder weniger großen finanziellen Schaden gleichkommt. Indem Sie den Wechsel frühzeitig planen, geben Sie den zuständigen Teams die notwendige Zeit, um die Migration reibungslos zu veranlassen und keinen negativen Einfluss auf die Produktivität zu erleiden.
Budgetplanungen für den Wechsel
Je nach aktuell verwendeter Hardware kann es sein, dass der Wechsel auf Windows 11 mit einem Upgrade der verwendeten Hardware einhergehen muss. Veraltete PCs und Notebooks unterstützen eventuell nicht die Funktionen, nach denen Windows 11 verlangt. Tricks, um diese Restriktionen zu umgehen, sollten Unternehmen aus Compliance-Gründen nicht anwenden. Daher sollte frühzeitig der aktuelle Bestand analysiert werden, um zu erkennen, welche Geräte ausgemustert beziehungsweise aktualisiert werden müssen und welche nicht. Generell alle Systeme mit dem Label Copilot+ - wie beispielsweise das Lenovo ThinkPad T14 - sind mit Windows 11 kompatibel. Suchen Sie nach Geräteupgrades für Ihr Unternehmen, kann es daher ratsam sein, auf dieses Label beim Kauf zu achten. Ob bereits bestehende Hardware im Unternehmen kompatibel ist mit dem neuen Betriebssystem, müssen Sie auf individueller Basis für jedes Gerät im Einzelnen entscheiden.
ESU-Programm als Lösung für Windows 10?
Microsoft bietet für alle Unternehmen das Extended Security Updates-Programm an - ESU. Nehmen Sie daran teil, bezahlen Sie einen festen Betrag pro Jahr (etwa 60 Euro im ersten Jahr), um weiterhin Sicherheitsupdates für Windows 10 zu erhalten. Featureupdates werden jedoch nicht angeboten. Diesen Betrag müssen Sie pro Gerät entrichten. Außerdem verdoppelt er sich jedes Jahr, sodass im dritten und letzten Jahr des ESU-Programms etwa 240 Euro pro Gerät zu bezahlen sind. Je nach Anzahl der verwendeten Geräte im Unternehmen kann dies sehr teuer werden. ESU sollten Sie daher eventuell als kurze Überbrückung verstehen, falls Ihre Migration zu Windows 11 komplexer ausfällt als zunächst angenommen und dadurch Verzögerungen auftreten. ESU permanent zu verwenden, um dem Update auf Windows 11 aus dem Weg zu gehen, sollten Sie jedoch vermeiden. Die Supportkosten sind nicht unerheblich, während die eigentlichen Kernprobleme dadurch nicht behoben werden. Zwar bleibt Ihr Windows 10 sicher, doch Mängel in Kompatibilität und Produktivität bleiben bestehen - ebenso wie hohe Wartungskosten durch veraltete Software. ESU kann daher einen gut geplanten und strukturierten Wechsel auf Windows 11 nicht ersetzen.
Sollte der Wechsel simultan auf allen Geräten stattfinden?
Im besten Fall selektieren Sie eine kleine Auswahl Geräte aus verschiedenen Abteilungen. Diese nutzen Sie als Testsysteme, um zu untersuchen, ob der Wechsel auf Windows 11 auf irgendeine Weise Probleme verursacht. Falls nicht, können Sie schrittweise mit dem Upgrade auf anderen Systemen fortfahren. Ein Über-Nacht-Update aller Systeme zum selben Zeitpunkt ist nicht ratsam, da bei Problemen sofort das gesamte Unternehmen betroffen ist. Ebenso gilt bei Hardwareupgrades, dass Sie das alte System nicht sofort entsorgen sollten. Besser ist es, neue Geräte zuerst ins Netzwerk einzubinden und anschließend - wenn festgestellt worden ist, dass das neue Windows 11-Gerät reibungslos funktioniert - die alten Geräte zu entsorgen.
Vorteile durch Upgrade auf Windows 11
Das EOL von Windows 10 sollten Sie nicht als Ärgernis verstehen, denn ein Upgrade auf ein moderneres Betriebssystem kann für das gesamte Unternehmen Vorteile in diversen Bereichen bedeuten:
1. Windows 11 unterstützt stärkere Sicherheitsfeatures wie TPM 2.0 und Secure Boot, die vor bestimmten Angriffsmechanismen wesentlich besser schützen als die Systeme in Windows 10. Selbst vergleichsweise simple Login-Features wie Windows Hello können aufgrund ihrer biometrischen Natur deutlich sicherer sein als bislang genutzte Passwörter.
2. Die Akkulaufzeit wird auf vergleichbaren Notebooks und Tablets länger ausfallen, was unter anderem durch ein besseres App- und Fenstermanagement im Hintergrund erreicht wird. Ein für Copilot+ zertifiziertes ASUS Zenbook S14 beispielsweise bringt eine bessere Akkulaufzeit mit als ähnlich ausgestattete Windows 10-Notebooks.
3. Diverse User-Features wie virtuelle Desktop, Snap Layouts oder das Fokus-Feature können die Produktivität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhöhen. Verwenden Sie Microsoft Teams als Tool für Produktivität und Kollaboration, könnte die tiefere Integration dieses Programms ins Betriebssystem selbst ein Vorteil sein.
Weiterhin ist Windows 11 das erste Betriebssystem von Microsoft, das auf den laufenden und bevorstehenden Boom der KI-Anwendungen abgestimmt ist. Nutzen Sie diverse KI-Tools - wie vielleicht Copilot selbst -, werden Sie auch dies mit Windows 11 reibungsloser erledigen als noch mit Windows 10. Die ARM-Version von Windows 11 ist außerdem ausgereift, sodass mobile Systeme mit ARM-CPU - wie das
Lenovo ThinkBook 16 G7 - problemlos damit zusammenarbeiten werden.
Windows 10 EOS: Zusammenfassung
Einige Monate bleiben noch, bis Windows 10 das Ende seines Lebens erreicht hat. Bis dahin haben Sie Zeit, die Migration in Ihrem Unternehmen zu planen und umzusetzen. Handeln Sie früher, fallen die Kosten durch die bessere Planung meist geringer aus. Zudem sollten Sie sich nicht von Panik treiben lassen: Nach dem 14. Oktober 2025 wird Windows 10 nicht sofort funktionsunfähig sein. Dennoch sollten Sie einen Upgradeplan für Hard- und Software möglichst frühzeitig erstellen, um eine problemfreie Migration zu gewährleisten.




