Solide IT-Infrastruktur für KMU: Teil 2
Verkabelung, USV und Rack-Schränke
Eine solide IT-Infrastruktur in kleinen und mittleren Unternehmen benötigt leistungsstarke Server, gute Backup-Lösungen und ein stabiles (Drahtlos-)Netzwerk. Doch diese Dinge sind längst nicht alles! Daher wollen wir uns im zweiten Teil unserer kleinen Artikelserie nun um drei weitere wichtige Punkte Gedanken machen, die ebenfalls essenzielle Bestandteile einer stabilen IT-Umgebung sind. Konkret geht es dabei um ...
... eine professionelle Verkabelung für schnellen und sicheren Datenverkehr,
... eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) zum Schutz vor Stromausfällen und Spannungsschwankungen,
... sowie Rack-Schränke für Ordnung, Sicherheit und Kühlung der genutzten IT-Hardware.
Obwohl die große Bedeutung dieser drei Bereiche eigentlich auf der Hand liegen sollte, werden nicht wenige KMU erst dann darauf aufmerksam, wenn es zu ernsten Problemen wie Datenstörungen, plötzlichen Systemabstürzen oder Chaos im Serverraum gekommen ist. Damit dies in Ihrem Unternehmen nicht passiert, kommen hier unsere Tipps:
Professionelle Verkabelung:
Stabile Leitungen ohne Störungen und Stolperfallen
Nach dem Kauf neuer IT-Hardware für das eigene Unternehmen müssen die Geräte nicht nur installiert, sondern in den meisten Fällen auch miteinander verbunden werden. Für diejenigen, die keine Experten in Sachen Netzwerktechnik sind und auch keine unternehmenseigene IT-Abteilung besitzen, kann das unter Umständen zu einer echten Herausforderung werden. Zwar gibt es Firmeninhaber, denen es Spaß macht, im Büro Netzwerkkabel zu ziehen und neue Geräte zu installieren, aber die meisten empfinden solche Arbeiten doch als lästig und zeitaufwändig. Zum Glück sind viele moderne Komponenten heute aber recht einfach miteinander zu verbinden und eine professionelle Verkabelung gelingt auch "Laien". Wer nämlich bei der Verlegung von Netzwerkkabeln zu Access Points und anderen Geräten passende Produkte - zum Beispiel aus dem Sortiment von OFFICE Partner - zurückgreift, kommt in aller Regel schnell zum Ziel.
Das sind die richtigen Produkte für eine sichere und stabile Verkabelung
Eine Infrastruktur IT arbeitet nur dann zuverlässig, wenn die richtigen Kabel in der passenden Qualität zum Einsatz kommen. Leider begehen manche KMU hier eine Reihe von Fehlern, die sich ungünstig auf die Performance und die Produktivität auswirken können. So führen beispielsweise billige Netzwerkkabel zu langsamen Verbindungen und hohen Latenzen. Eine fehlende oder unverständliche Beschriftung erfordert im Störungs- oder Wartungsfall lange Suchzeiten und eine schlechte Kabelführung birgt Unfallgefahren und sorgt für schwer zugängliche Ports. Um all das zu vermeiden, sollten KMU ausschließlich hochwertige Kabel verwenden und diese sorgsam verlegen (lassen). Empfehlenswert sind vor allem die nachfolgend genannten Typen:
- Kupferkabel Cat6 für Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s und Längen von bis zu 100 m (Standardvariante für kleinere Unternehmen). Beispiel: PureLink HDBaseT
- Glasfaserkabel für hohes Datentempo von bis zu 100 Gbit/s über bis zu mehreren Kilometer (sehr gut geeignet für große Büros oder Standorte mit hohen Bandbreitenanforderungen)
- Beispiel: FiberX Serie - HDMI 8K Gepanzertes Glasfaser Extender Kabel
- Patchkabel in variablen Längen von bis zu 5 m für den flexiblen Einsatz (z. B. Geräteanschluss oder Verbindung zwischen Switch und Server) auf kurze Distanz. Beispiel: PureLink SLIM - UTP - LSOH
Grundsätzlich haben sich vor allem die Kabelprodukte der Hersteller Value und PureLink (für langlebige, leistungsstarke Netzwerkkabel) sowie Digitus und Eaton Tripp Lite Series (für hochwertige Patchkabel) einen Namen gemacht.
Tipp für KMU: Verlegen Sie die Kabel professionell und vermeiden Sie Stolperfallen! Nutzen Sie Kabelkanäle und Serverschränke!
Wenn der Stromausfall zum Desaster wird ...
Auch die besten Kabel nützen nichts, wenn plötzlich der Strom ausfällt. Von einer Sekunde auf die andere gehen dann nämlich die Lichter aus und mit ihnen Computer, Router und andere IT-Geräte. Was für Privathaushalte ärgerlich ist, kann im geschäftlichen Umfeld leicht zum Desaster werden, denn sobald sensible Daten vor dem Speichern unwiederbringlich verloren gehen oder Module infolge des abrupten Energieverlusts Schaden nehmen, tun sich unter Umständen große Schwierigkeiten auf. Hinzu kommt der Arbeitsstillstand während des Stromausfalls und die unheilschwangere Frage, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Denn in den meisten Fällen kann niemand vorhersagen, wann der Strom zurückkehrt und ob die elektronischen Geräte nach dem Wiederhochfahren noch fehlerfrei laufen. Kurzum: Mit einem Stromausfall sind eine Menge Unwägbarkeiten und Herausforderungen verbunden. Es gilt daher, rechtzeitig Vorsorge gegen solcherlei Situationen zu schaffen.
Die USV als Notfallretter
Mit einer installierten USV sind Unternehmen auf das Schlimmste vorbereitet, denn solche Geräte zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (daher auch die Abkürzung!) können im Falle eines zusammenbrechenden Energienetzes die firmeneigene IT eine Zeit lang weiter am Laufen halten und ein sicheres Herunterfahren der Systeme und verlässliche Speicherprozesse ermöglichen. Während des normalen Betriebs ist eine USV an das Stromnetz angeschlossen und der im Gerät installierte Akku wird aufgeladen. Fällt der Strom an der Steckdose aus, schaltet die USV in Sekundenschnelle um und versorgt die angeschlossenen Geräte mit Energie aus ihrer Batterie. Die Größe des Akkus und die von den angeschlossenen Geräten aufgenommene Leistung bestimmen dabei die Zeit, die eine USV das IT-Netz im betroffenen Bereich mit Strom versorgen kann.
Stromspitzen herausfiltern, Geräte absichern
Moderne USVs - wie beispielsweise die APC Smart-UPS SRT 6000VA - verfügen heute über einen speziellen Transientenschutz, mit dem Stromspitzen im Netz herausgefiltert werden. Transienten im Stromnetz sind Störungen, die aus verschiedenen Gründen auftreten, etwa bei einem Blitzeinschlag. Derartig ausgestattete USVs bieten also einen zusätzlichen Schutz für die hinter ihnen befindlichen IT-Hardware-Komponenten. Außerdem kommt die Batterie der USV natürlich immer auch dann zum Einsatz, wenn die Spannung im Netz zu niedrig wird, was als Spannungseinbruch bezeichnet wird. Die Geräte des firmeneigenen IT-Netzes erhalten also jederzeit eine gleichmäßige Spannung.
Unverzichtbarer Schutz fürs Firmennetzwerk
Batterie-Backup und Überspannungsschutz sind ein Muss für die Sicherung von Computern, Festplatten, Servern und anderen elektronischen Komponenten im Firmennetzwerk. Glücklicherweise gibt es USVs schon für ein schmales Budget, so dass sie im Vergleich zur Anschaffung eines neuen PCs oder einer NAS (z. B. nach einem Blitzeinschlag) zu einer relativ kostengünstigen Investition werden. Generell gilt: Viele KMU stellen hohe Anforderungen an die Stromverfügbarkeit und unterbrechungsfreie Stromversorgung für die Verwaltung geschäftskritischer Computer, Server und Datenzentren. Es kann viel Geld kosten, wenn der Server für die Datensicherung, die Geschäftssysteme, den Internethandel usw. ausfällt oder kaputtgeht. Zudem verfügen viele Breitbandanschlüsse nicht über eine Notstromversorgung und steigen bei Stromausfällen aus und neben alldem kann auch ein defekter Strom-Adapter für ein Modem ausreichen, um die Datenverbindung zum Internet und damit den Zugang zum Online-Shop des Unternehmens lahmzulegen. Es ist daher für viele KMU wichtig, sämtliche Hardware inklusive der Gleichstromgeräte wie Router, Modems, TV-Boxen, Überwachungskameras, Alarmanlagen usw. durch die Nutzung einer USV zu schützen.
Welcher USV-Typ soll es sein?
Damit die Sicherheit im Unternehmen bestmöglich erreicht wird und den bei einem Stromausfall drohenden Problemen umfassend begegnet werden kann, ist die Wahl der passenden USV von entscheidender Bedeutung.
So lässt zum Beispiel bereits eine einfache Standby/Offline-USV wie die APC BR650MI Back-UPS PRO 650VA den Strom direkt zu den angeschlossenen Geräten durch, verhindert Überspannungen und lädt automatisch den in ihr verbauten Akku. Im Falle eines Stromausfalls schaltet sie auf die Stromversorgung der angeschlossenen Geräte über den Batteriebetrieb um. Kehrt der Strom zurück, erfolgt eine unverzügliche Rückschaltung auf die nun wieder vorhandene externe Energie. Empfohlen ist die Standardlösung für einzelne PCs oder kleine Büros.
Eine weitere Lösung ist die Line Interactive USV. Sie arbeitet ähnlich wie eine Standby-USV, verfügt aber zusätzlich über eine Technologie zum Ausgleich von Unter- und Überspannungen (+15 / -30 Prozent) in der Netzversorgung, ohne auf reinen Batteriebetrieb umschalten zu müssen. Diese Option macht Line Interactive USVs effizienter eine Online-USVs, denn die Stromquelle wird nur dann auf Batteriebetrieb umgeschaltet, wenn die Netzspannung zu niedrig oder zu hoch wird. Das Tempo für den Umschaltvorgang liegt hier bei 3 bis 8 ms, im Durchschnitt sind es 5 ms. Geeignet sind Line Interactive USVs - wie z. B. die APC Smart-UPS C 1500VA, LCD, 230 (SMC1500IC) mit APC SmartConnect (Artikelnummer 8885735 bei OFFICE Partner) - insbesondere für Systeme mit kleinem Server und überschaubarem Netzwerk (kleine Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern).
Online-USVs wiederum gelten als Profi-Lösung vor allem für kritische IT-Systeme und den Dauerbetrieb in mittelständischen Unternehmen ab 10 Mitarbeitern. Modelle wie die APC Smart-UPS 3000VA (Artikelnummer bei OFFICE Partner) sind immer eingeschaltet und in Betrieb. Eingangs- und Ausgangsspannung liegen hier getrennt und die angeschlossenen Geräte werden unabhängig von der Netzspannung stets vom Akku mit Strom versorgt. Geräte, die besonders empfindlich auf Spannungsschwankungen reagieren, sollten von einer Online-USV versorgt werden, da es zu keiner Unterbrechung der Stromversorgung kommt.
Apropos Effizienz: Zwar lebt ein USV-Akku nicht ewig und nach rund 5 Jahren ist der Lebenszyklus der Batterie meist an sein Ende gekommen. Doch damit gehört die USV längst nicht zum "alten Eisen", denn wenn Sie Ihre alten USV Geräte doch austauschen möchten, bietet Ihnen APC ausgeklügelte Energie- und Infrastrukturlösungen.
Und wie lässt sich die Größe der passenden USV berechnen?
Die Größe der passenden USV lässt sich recht einfach berechnen. Ein Beispiel: Im Netzwerk befindet sich 1 Server mit 400 W, 1 Switch mit 50 W sowie eine NAS mit 100 W. Die Gesamtleistung beträgt somit 550 W. Da die USV mindestens die doppelte Gesamtleistung liefern sollte sind hier Geräte zwischen 1000 und 1.200 VA sinnvoll, um eine Notversorgung von mehreren Minuten sicherzustellen.
Ebenfalls wichtig:
Rack-Schränke für Ordnung, Sicherheit und bessere Kühlung
Im Zuge der Schaffung einer sicheren IT Infrastruktur sollten KMU auch an einen Rack-Schrank denken, denn ohne eine schützende Unterbringung von Servern und Switchen kommt es schnell zur Überhitzung durch schlechte Luftzirkulation, zu chaotischen Kabelführungen und nicht zuletzt zur Gefahr des unbefugten Zugriffs auf Server und Netzwerkgeräte. Die Anschaffung eines 19-Zoll-Rack-Schranks sorgt hier für eine professionelle, platzsparende und sichere Unterbringung der IT-Hardware.
Den passenden Rack-Schrank finden
Im Fachhandel gibt es verschiedene Arten von Rack-Schränken. Neben abschließbaren Stand-Racks (den sogenannten Serverschränken) mit typischerweise 42 HE (HE = Höheneinheit von 4,445 cm) mit viel Platz für Server, Switches, USV und Patchpanels gibt es auch kleinere Wand-Racks mit 6 bis 20 HE für Netzwerkkomponenten wie Router, Switches und kleinere Server und sogar wetterfeste Outdoor-Racks für den Außeneinsatz mit hohem Schutz gegen Regen, Staub, Hitze und Vandalismus. Welche Art und Größe KMU wählen sollten, hängt dabei natürlich von den individuellen Gegebenheiten ab. Während Unternehmen mit kleinen Büros (1 bis 5 Mitarbeiter) mit Ausführungen von 12 HE gut bedient sind, benötigen kleine Serverumgebungen (KMU mit 5 bis ca. 20 Mitarbeitern) ein Rack mit 24 HE. Und mittelgroße Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten greifen, am besten auf ein Modell mit 42 HE zurück.
Beispiele für Rack-Schränke für KMU
- Kleinere IT-Umgebung: APC NetShelter SX
- Mittlere Betriebsgröße: APC Easy Rack 600 mm
- Die Unique Serie von Digitus ist ideal für kleine und mittlere Serverräume: DIGITUS 26HE Serverschrank Unique 1340 x 600 x 1000 mm
- KMU mit begrenzten Platzverhältnissen: APC Easy Rack ER8282 mit 42 HE in den Maßen 800 x 800 mm, ein Modell mit belüfteten Türen mit 81 Prozent Perforation und hohen Belastungswerten (statisch 1200 kg, dynamisch 600 kg).
Fazit:
In KMU eine hochwertige IT-Infrastruktur zu schaffen, ist keine Zauberei!
In KMU eine hochwertige und sichere IT-Infrastruktur zu schaffen, ist keine Zauberei. Mit Servern wie dem Lenovo ThinkSystem für hohe Leistung, Backup-Lösungen wie Actidata NAS oder Tape-Backup und soliden Netzwerkkomponenten wie HPE Instant On Switches und Access Points wird eine gute Grundlage für effizientes Arbeiten heute und in Zukunft geschaffen. Kommen dann noch hochwertige Cat6- oder Glasfaserkabel, eine stabile USV wie APC Smart-UPS und ein stabiler Rack-Schrank wie ein Digitus dazu, ist die firmeneigene IT rundum bestens aufgestellt.
Checkliste für die IT KMU: Haben Sie an alles gedacht?
- Solider Serverlösung mit ausreichender Leistung
- Regelmäßige Backups nach der 3-2-1-Regel
- Leistungsstarke und gut geschützte Netzwerkinfrastruktur
- Professionelle Verkabelung
- Notstromversorgung mit ausreichend großer USV
- Guter Rack-Schrank für bessere Kühlung, Zugangsschutz und Ordnung
Mit den genannten Komponenten schaffen KMU eine zuverlässige, sichere und skalierbare IT-Infrastruktur und sind für die Herausforderungen
der Zukunft bestens aufgestellt.