Kaufberatung Beamer

In 7 Schritten zum perfekten Beamer

Der Fernseher ist und bleibt ein beliebtes Unterhaltungs- sowie Informationsmedium. Dennoch genügen vielen Menschen die Möglichkeiten moderner Fernseher nicht: Beamer legen eine Schüppe Entertainment drauf und wirken im wahrsten Sinne des Wortes wie Publikumsmagneten. Wie Sie in den Genuss des perfekten Beamers gelangen und was Sie beim Kauf eines Projektors beachten müssen, wie Sie Ihren Gästen und Ihnen selbst den bestmöglichen Projektor Spaß sichern, erfahren Sie hier.

Schritt 1: Einsatzort

Die erste Frage, die es beim Beamerkauf zu beantworten gilt, ist die nach dem Einsatzort. Wo das Modell aufgestellt beziehungsweise aufgehängt werden soll, wirkt sich grundlegend auf Bildqualität und Zusatzfunktionen aus. Primär wird zwischen Beamer fürs Zuhause (Heimkino) und Beamer fürs Büro (Office) unterschieden. Einige wenige Modelle sind auch als mobile Anlagen gehalten, doch die vergleichsweise kleinen Projektionsflächen und die knappen Akkulaufzeiten schmälern den Breitbildspaß enorm: Wer auf Dauer Gefallen an seinem Beamer haben möchte, greift lieber zu einem stationären Modell. Heimkinobeamer
Für den privaten Einsatz empfiehlt sich der Griff zu einem Heimkinobeamer. Dieser ist nahezu immer aufstellbar, teilweise auch für die Deckenmontage geschaffen. Letztere Installationsmethode setzt jedoch Expertenwissen und eventuell Zubehör voraus, welches im Lieferumfang nicht enthalten ist. Entscheidend sind auch die Platzverhältnisse: Achten Sie darauf, dass der Abstand zwischen Projektor und Produktionsfläche nicht die vom Hersteller empfohlene Mindestdistanz unterschreitet. Außerdem: Ganz gleich, ob der Projektor aufgehängt oder aufgestellt wird, sollte dieser zumindest etwas zum Interieur passen. Andernfalls wirkt der Beamer wie ein Fremdkörper. Damit das Modell auch auf Dauer eine gute Figur macht, sollten Sie zudem auf eine leicht zu reinigende Oberfläche achten.
Nun zur Technik: Zunächst gilt es, einen Beamer zu finden, der das Bildformat 16 : 9 unterstützt. Nahezu alle Filme und Sendungen sind auf diesen Zuschnitt ausgerichtet. Von Vorteil erweisen sich zudem kalibrierbare Objektive beziehungsweise Bildprozessoren. Auf diese Weise lassen sich auch exotischere Filmtypen wie zum Beispiel eigens gedrehte Videos ohne Schwarzbalken genießen.
Ebenfalls als Standard hat sich die Auflösung Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) etabliert. Modelle unterhalb dieser Auflösung bieten lediglich auf sehr kurzen Distanzen ein klares Bilderlebnis. Möchten Sie für die Zukunft gewappnet sein, bietet sich ein Beamer in UHD-Qualität (3.840 x 2.160 Pixel) an. Einige Modelle sind zudem für die Wiedergabe von 3D-Inhalten geschaffen. Jedoch kostet ein Projektor samt 3D-Linsentechnik mitunter deutlich mehr als ein solcher ohne Dimensionserweiterung. Außerdem sind Inhalte in 3D eher rar und die Plastizität erreicht nicht den Tiefeneffekt, wie man ihn aus dem Kino gewöhnt ist. Abschließende Kriterien bieten die Helligkeit, der Kontrast und die Lautstärke. Hierzu später mehr.

Businessbeamer
Ähnlich wie Heimkinobeamer sind Business- beziehungsweise Officebeamer sowohl als Standmodelle als auch als Deckenmodelle zu haben. In dieser Kategorie überwiegen jedoch solche, die für die Deckeninstallation gedacht sind. Die Gründe hierfür sind zahlreich: Zu Büros und Seminarräumen haben viele Personen Zutritt. Leider sind Langfinger auch unter Kollegen keine Seltenheit. Zudem müssen Sie keine unerwünschten „Spielereien“ oder versehentliche Beschädigungen befürchten. Außerdem wird dem Publikum mehr Platz für Arbeitsmaterial geboten.
Ein Projektor aus der Business- oder Officesparte ist in erster Linie für die Wiedergabe von Texten und Grafiken konzipiert. Demzufolge genügt häufig die WXGA-Auflösung (1.280 x 800 Pixel). Als praktisch erweist sich ein Projektor mit dieser Bildrate insbesondere für Nutzer eines Notebooks, da die meisten aktuellen Modelle ihre Bildinhalte in dieser Rate auflösen. Selbstverständlich kann auch ein Beamer mit einer höheren Auflösung genutzt werden, doch in diesem Falle sollte eine Up- beziehungsweise Downscaling-Funktion an Board sein. Andernfalls drohen verzerrte Bildpartien und unschöne Seitenränder sowie lästige Pufferzeiten, die für die Berechnung der Bildeinheiten in die Wiedergabe eingeschoben werden.
Besonders am Businessbeamer ist, dass dieser mit leuchtstärkeren Objektiven ausgestattet ist, sodass die Inhalte auch in hellerer Umgebung gut erkannt werden können. Präsentationen finden bekanntlich tagsüber statt und nicht jeder Raum kann mit effizienten Verdunkelungsmöglichkeiten dienen. Typisch für Projektoren für den geschäftlichen Einsatz sind letztlich breite Anschlusspaletten und Leseschächte für Speicherkarten. Auch Drahtloschips zwecks Streaming über Smartphone & Co. gehören zunehmend zur Standardausrüstung.

Schritt 2: Auflösung

Unter der Auflösung wird die Zahl der Bildpunkte (Pixel), die in den vertikalen und horizontalen Bildreihen vom Beamer produziert werden, verstanden: Desto größer die Bildfläche ausfällt, desto mehr Bildpunkte werden benötigt, um ein feines Raster und somit ein klares Bild zu gewährleisten. Ebenso wie für Fernseher und Monitor darf für einen Projektor die Auflösung Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) als ein guter Richtwert angesehen werden. Einsteiger und Gelegenheitsnutzer mögen auch mit HD Ready (1.280 x 720 Pixel) zurechtkommen, doch da sich das menschliche Auge mittlerweile an klare Bilder auf Full-HD-Niveau gewöhnt hat, zahlt sich der Aufpreis für einen Beamer mit Full-HD-Auflösung auf lange Sicht aus. Dies gilt insbesondere für Konsolenfans und Cineasten: Spiele für X-Box One und PS4 sowie neue Blockbuster unterstützen mittlerweile stets Full HD. Einige Modelle, insbesondere Businessbeamer, verstehen sich auch auf WXGA-Inhalte (1.280 x 800 Pixel). Projektoren dieser Art eignen sich ganz besonders für Präsentationen, da viele tragbare Geräte ihre Inhalte in dieser Rate speichern. Möchten Sie für die Zukunft gewappnet sein, stellen UHD-Beamer eine gute Alternative dar. Mit einer Dichte von 3.840 x 2.160 Pixeln erscheinen selbst auf Großleinwänden Bilder in brillanter Schärfe.

Schritt 3: Kontrast

Verknüpft mit der Auflösung ist der Kontrast. Diese Angabe bezieht sich nicht auf die Gesamtzahl der projizierten Bildpunkte, sondern auf das Verhältnis von schwarzen und weißen Bildpunkten. Löst ein Beamer mit einem Kontrastwert von 10.000:1 auf, so bedeutet dies, dass der hellste Punkt 10.000-mal heller als der dunkelste Punkt dargestellt werden kann. Auswirkungen hat der Kontrast insbesondere auf Schwarz-Weiß-Partien, etwa auf Textelemente und Grafiken. Sind feine Strukturen gefragt (beispielsweise beim Lesen), führt kein Weg vorbei an einen Beamer mit einem hohen Kontrastwert. Insbesondere Businessbeamer sollten demzufolge mit einem hohen Kontrastwert dienen können. Andernfalls fließen bei Präsentationen schnell die Tränen - nicht vor Begeisterung, sondern vor Anstrengung. Neben Schriften profitieren dunkle Bildbereiche von hohen Kontrasten: Um Übergänge und Töne im dunklen Farbbereich unabhängig vom Umgebungslicht gut erkennbar auf den Schirm beziehungsweise an die Wand zu bringen, wird ein hoher Kontrastwert vorausgesetzt. Zur Orientierung: Mit einem Kontrastwert von 5.000:1 ist Ihnen ein scharfes Bildvergnügen gewiss - vorausgesetzt, die Auflösung, gemessen in Pixel, fällt hoch genug aus. Viele Modelle aus dem Heimkinobereich können einen geringen Kontrast allerdings durch einen gesteigerten Schwarzwert ausgleichen.

Schritt 4: Leuchtkraft 

Grundsätzlich gilt: Desto heller die Umgebung ist, desto kräftiger sollten die Leuchten des Projektors arbeiten. Andernfalls können die Bilder nur schwer vom menschlichen Auge erfasst werden. Gemessen wird die Helligkeit in ANSI-Lumen. Als Faustregel gilt: Wer in einem halbwegs abgedunkelten Wohnzimmer einen Beamer nutzen möchte, benötigt ein Modell mit einem Helligkeitsfaktor zwischen 2.500 und 3.000 ANSI-Lumen. Können Rollläden genutzt werden, genügen Werte um die 2.000 ANSI-Lumen. Kommt der Projektor in hellen Räumen zum Einsatz, gilt ein Wert um die 5.000 als sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig. Businessbeamer sind nicht selten mit Blenden ausgestattet, die mit mehr als 6.000 ANSI-Lumen an die Arbeit gehen. Zu beachten ist, dass der Endwert immer auf die gesamte Bildfläche, aufgeteilt in Quadratmeter, zu beziehen ist. Und: DLP-Beamer benötigen aufgrund ihrer Linsenstruktur grundsätzlich gut 1.000 zusätzliche ANSI-Lumen, da deren Linsentechnik mehr Licht „schluckt“ als die von LCD-Modellen.

Schritt 5: Projektionstechnologie

Derweil konkurrieren zwei Technologien in der Beamerwelt: DLP (Digital Light Processing) und LCD (Liquid Crystal Display). Letztere Technik dürfte vielen Lesern ein Begriff sein und ähnelt tatsächlich dem Darstellungsverfahren von LCD-Bildschirmen. Ein LCD-Projektor spaltet die weiße Lichtquelle der Lampe zunächst in die drei Hauptfarbtöne auf (Rot, Grün, Blau), leitet diese durch ein Dreispiegelsystem und setzt die Wellen abschließend auf der Linse zusammen. Punkten können LCD-Beamer mit kräftigen Farben, lassen allerdings häufig Schwächen bei Kontrast- und Schwarzwerten erkennen. Als primärer Einsatzort darf demnach das heimische Wohnzimmer angesehen werden: Heimkinofeeling steht beim LCD-Projektor im Vordergrund. Der Konkurrent sieht seine Stärken im Businessbereich: Ein DLP-Beamer profitiert von mehreren Millionen kleinster Spiegel, die das Licht unzählige Male brechen beziehungsweise zusammenführen. Der Projektor kann auf diese Weise sehr feine Strukturen erzeugen und benötigt weniger Platz; die Spiegel können dicht hintereinander gestaffelt sein und garantieren dennoch leserfreundliche Konturen. Und: Die kompakte Gestaltung ermöglicht es, die Linsentechnik in einem geschlossenen System unterzubringen. Staubpartikel können nicht eindringen und Wartungsarbeiten entfallen. Gute Voraussetzungen für die Deckenmontage.

Übrigens: Hersteller wie Canon und Sony haben einen Weg gefunden, beide Techniken miteinander zu vereinen. Sogenannte LCos- (Liquid Crystal on silicon) und SXRD-Modelle (Silicon X-tal Reflective Display) vereinen die Vorteile der DLP- und LCD-Technik, da deren Rot-Grün-Blau-Panels das Licht nicht weiterleiten, sondern reflektieren. Kontrast- und Farbwerte werden auf diese Weise gesteigert. Der Helligkeitswert leidet wiederum unter der Transparenz des Semi-Spiegelsystems.

Schritt 6: Lautstärke

Ob ein Projektor „laut“ oder „leise“ ist, obliegt der subjektiven Wahrnehmung beziehungsweise der Gewöhnung und nicht zuletzt dem Alter des Publikums. Einen objektiven Vergleichswert bietet immerhin die Maßeinheit Dezibel (dB). Den Triebwerken eines Düsenflugzeuges beispielsweise wird ein Wert von 140 dB zugetragen. Hersteller von Beamer sind bemüht, die Grenze von 30 dB nicht zu überschreiten - beziehungsweise deutlich zu unterschreiten. Auf die Lautstärke sollte grundsätzlich jeder achten, der den Projektor für Fotopräsentationen nutzen oder Dokumentationen wie Landschaftsreportagen genießen möchte. Arbeitstiere profitieren ebenso von einem stillen Beamer: Soll im Büro beziehungsweise im Meeting-Raum an den präsentierten Daten gearbeitet werden, kann konstantes Lüfterrauschen zündenden Ideen im Wege stehen. Doch Vorsicht: Häufig messen Hersteller die Lautstärke ihrer Systeme auf besonders sparsamen Einstellungen. Optionen wie der „Green-Modus“ und der „Eco-Modus“ verlangen dem Projektor nur einen Bruchteil seiner maximalen Arbeitskapazität ab. Geht das Modell mit voller Leistung ans Werk, etwa auf höchster Helligkeitsstufe, drohen weit höhere Lautstärkenpegel. Möchten Sie den Beamer in erster Linie als Erweiterung für die Spielkonsole nutzen, nimmt die Bedeutung der Lautstärke jedoch durchaus ab.

Schritt 7: Betriebskosten

Die Betriebskosten für einen Beamer belaufen sich auf zwei Posten: auf den Stromverbrauch und auf die Lampenlebensdauer. Ähnlich wie bei der Angabe der Lautstärke färben viele Hersteller die Betriebskostenberechnung. Der Verbrauch beziehungsweise Verschleiß wird zum Beispiel häufig durch die Analyse außerordentlich sparsamer Arbeitsmodi errechnet. Achten Sie darauf, lediglich Werte, die unter realen Bedingungen zustande kommen, zwecks Referenz zu nutzen.

Die Lebensdauer der Lampen wird in Stunden angegeben: Standard sind 2.000 bis 4.000 Stunden. Manche Modelle nutzen ihre Optik allerdings so effizient, dass Werte oberhalb der 10.000-Stunden-Grenze garantiert werden. Moderne LED-Laserbeamer erreichen sogar Werte von gut 20.000 Stunden. Die Kosten pro Lampe beziehungsweise Lampenset variieren übrigens deutlich: Ein Lampenwechsel kann mit Kosten zwischen 30 und 350 Euro zu Buche schlagen!
Suchen Sie einen langlebigen und zudem sparsamen Projektor, muss auch der Strombedarf berücksichtigt werden: Ein Durchschnittsmodell verbraucht gut 250 Watt. Bei einer täglichen Benutzung von 2 Stunden und einem kW/h-Preis von 23 Cent werden für den XXL-Bildschirm-Genuss circa 6 Euro pro Jahr an Stromkosten fällig. Sparfüchse profitieren von Stromspareinstellungen, können diese aber auch in Eigenregie konfigurieren: Wird die Helligkeit des Beamers nur um wenige Stufen reduziert und auf den Stand-by-Betrieb verzichtet, ist der Energiebedarf schnell um die Hälfte reduziert.