Technische Unterschiede:
Worauf kommt es bei Überwachungskameras an?
Wie alle Geräte unterscheiden sich auch Überwachungskameras in technischen Details.
Die folgenden Punkte spielen beim Kauf eine zentrale Rolle.
Auflösung
Überwachungskameras kommen heute in der großen Auflösungsgruppen in den Handel:
- Full-HD: Geräte wie die eufy security eufyCam 2C fertigen Aufnahmen in 1080p an. Diese Auflösung ist auch bei Monitoren inzwischen der Standard und sollte für die allermeisten Ansprüche ausreichen.
- WQHD: Irgendwo zwischen Ultra-HD und Full-HD siedeln sich Auflösungen wie 2.880 * 1.620 Pixel an, wie im Fall der Synology BC500. Sie bekommen etwas mehr Auflösung, was die Bildschärfe weiter erhöht.
- Ultra-HD: Kameras wie die TP-Link VIGI C385 nehmen alles in Ultra-HD bzw. 4K auf. So bekommen Sie maximale Bildschärfe - aber auch einen wesentlich größeren Kapazitätsbedarf, falls Sie Ihre Aufnahmen länger speichern möchten.
Die praktischen Unterschiede im Alltag äußern sich so, dass höhere Bildschärfen zu einer besseren Darstellung kleiner Details führen. Ein Nummernschild in einiger Entfernung könnte in 1080p vielleicht nicht zu erkennen sein - aber in Ultra-HD schon. Auch feine Details in Gesichtern sind unter Umständen leichter zu identifizieren. Zu bedenken ist, dass die höhere Auflösung dazu führt, dass die Datenmengen - etwa langfristig gespeicherte Videoarchive - deutlich ansteigen.
Nachtsicht
Der Schutz der Dunkelheit wird vor allem von potenziellen Dieben gerne genutzt. Daher sollten Sie eine Überwachungskamera mit Nachtsichtfunktion immer vorziehen. Einige Modelle, wie die TP-Link VIGI C485, nehmen auch bei Nacht alles in Farbe auf. Außerdem reduzieren sie das Rauschen aufgrund mangelnder Helligkeit und passen die Helligkeit automatisch an - um etwa Überbelichtung zu vermeiden, falls sich in direkter Nähe Lampen einschalten.
Betrachtungswinkel
Der Betrachtungswinkel gibt an, wie viel Sie sowohl horizontal als auch vertikal auf der Aufnahme sehen - oder anders ausgedrückt: Je größer der Betrachtungswinkel, desto umfassender das Bild, das die Kamera einfängt. Ein Beispiel sind die beiden bereits erwähnten Kameras TP-Link VIGI C385 und C485: Das erste Modell verfügt über etwa 91° horizontalen Winkel, die zweite Kamera schafft etwa 111°. In der Breite haben Sie etwa 20° mehr Blickwinkel, Sie decken also mehr von dem Bereich ab, den Sie filmen möchten.
Als Faustregel gilt: Mehr muss nicht unbedingt besser sein, aber es kann nicht schaden. Möchten Sie beispielsweise nur direkt eine einzige Haustür direkt aus der Nähe filmen, würde ein größerer Blickwinkel nicht zwingend einen Mehrwert bedeuten. Um vielleicht eine breite Einfahrt oder ein großes Grundstück zu filmen, sind höhere Blickwinkel jedoch eine gute Idee.
Speichertechnologie
Manche Kameras speichern ihre Aufnahmen auf angeschlossenen Netzwerkspeichern, andere schaffen dies lokal auf microSD-Karten. Dies ist eine sehr bequeme und günstige Lösung (denn der Anschluss teurer Netzwerklösungen entfällt). Die eufy Security C220 kostet wenig Geld und schluckt microSD-Karten mit einer Kapazität von bis zu 128 GB. Und selbst diese Karten sind günstig bei OFFICE Partner zu haben.
Möchten Sie sich die Einrichtung komplexerer Netzwerkspeicherlösungen ersparen und suchen eine Kamera, die im Auslieferungszustand "einfach funktioniert" und Videos aufnimmt, sind Modelle mit microSD-Support eine sehr gute Lösung. Eine Alternative sind Cloud-Lösungen, auf die wir später gesondert eingehen.
Wetterfestigkeit
Nicht jede Überwachungskamera ist für den Außenbereich geeignet. Die im vorherigen Abschnitt genannte eufy Security C220 beispielsweise ist nur für den Innenbereich konzipiert. Die LevelOne FCS-5092 hingegen ist für den Außenbereich konstruiert. Sie überstehe große Hitze und Kälte, Regenfälle, Schnee und ähnliche Wetterphänomene. Es drohen somit keine Beschädigungen an der Kamera, selbst wenn Sie sie in einem Bereich ohne Überdachung installieren.
Möchten Sie die Kamera nur im Innenbereich installieren, können Sie auf die (teureren) Outdoor-Kameras offensichtlich verzichten. Für den Außenbereich sollten Sie jedoch nur explizit für diesen Anwendungsfall gedachte Kameras verwenden. Es könnte zwar sein, dass auch Innenkameras funktionieren - doch das wäre reines Glücksspiel.
Intelligente Funktionen in Überwachungskameras
Viele Kameras bringen Features mit, die im Alltag nützlich sind, um Fehlalarme zu reduzieren - wie eine automatische Objekterkennung. Die Tapo C520WS V1 erkennt etwa (Haus-)Tiere, sodass Sie keine Benachrichtigung erhalten, wenn die Kamera beispielsweise Ihren Hund erfasst. Da der Hund keine potenzielle Bedrohung ist, erhalten Sie keine Push-Nachricht und müssen auch nicht einschreiten.Andere Geräte, wie die TP-Link VIGI C250, unterscheiden Menschen von anderen Objekten und verfolgen diese visuell, wenn sie im Sichtfeld erfasst werden. Schleicht sich eine Person auf Ihr Grundstück, erkennt die Kamera, dass es sich um einen Menschen handelt - und folgt diesem automatisch. Dies macht es leichter, potenzielle Bedrohungen zu erfassen. Wiederum andere Modelle wie die TP-Link VIGI C240I IR sind mit einer Fahrzeugklassifizierung ausgestattet. Das KI-basierte System erkennt unbefugte Fahrzeuge auf dem Grundstück und filmt diese genauer - und genau genug, um das Nummernschild zu erkennen. Dies fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, die andere Kameras eventuell nicht bieten.
Speicherung: lokal vs. Cloud
Wie bereits erwähnt, speichern Überwachungskameras ihre Daten lokal oder in der Cloud. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile:
1. Die lokale Speicherung erfolgt permanenten Zugriff auch ohne Internetanbindung. Außerdem bleiben Sie immer in voller Kontrolle Ihrer Daten. Der Nachteil: Sie müssen sich immer selbst um die Daten kümmern. Gelegentlich müssen Sie außerdem microSD-Karten nachkaufen bzw. vorhandene Karten löschen. Der administrative Aufwand steigt somit.
2. Manche Kameras kommen mit einer Cloud-Anbindung des jeweiligen Herstellers in den Handel. Die D-Link DCS 8325LH liefert Ihnen ein einjähriges Abonnement der mydlink-Cloud dazu. Alle Aufnahmen landen somit beim Hersteller in dessen Cloud. Das ist praktisch, denn so haben Sie immer unlimitierten Speicherplatz und müssen sich nicht um die Erweiterung dieser Kapazität sorgen. Aber: Der Cloud-Speicherplatz verursacht nach gewisser Zeit monatliche Kosten. Außerdem überlassen Sie Ihre Aufnahmen der Obhut eines Unternehmens. Ob das für Sie ein Problem darstellt oder nicht, müssen Sie selbst entscheiden.
Welche Lösung "besser" ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Beide Modelle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Stromversorgung: so bekommen Sie Strom zur Kamera
Zwei große Varianten haben sich durchgesetzt, um Überwachungskameras mit Strom zu versorgen: die Batterie (teilweise mit Solar-Support) sowie kabelgebundene Lösungen.
- Die bereits genannte eufy security eufyCam 2C nutzt herkömmliche Batterien und kommt auf etwa 180 Tage Akkulaufzeit. Andere Modelle, wie die eufy 4G LTE, verwenden ebenfalls einen Akku, aber sind mit einem zusätzlichen Solarpanel ausgestattet. Dies kann an sehr exponierten Orten mit ständiger Sonneneinstrahlung genau richtig sein. Der Nachteil: Sie müssen die Stromversorgung immer im Hinterkopf behalten und gelegentlich die Batterien tauschen.
- Bei kabelgebundenen Lösungen wie der Ubiquiti UniFi Protect G5 Dome haben sich PoE-Lösungen durchgesetzt. Power over Ethernet heißt, dass die Stromversorgung direkt über ein Netzwerkkabel erfolgt. Über das Kabel lagern Sie Aufnahmen somit direkt auf einen Netzwerkspeicher aus und übernehmen gleichzeitig die Stromzufuhr. Dieses System ist wartungsarm, aber erfordert ein längeres einmaliges Setup zu Beginn (und es setzt voraus, dass Sie ein Kabel der passenden Länge besitzen).
Schnell und einfach geht es mit der Batterie-Methode. Scheuen Sie vor ein wenig Aufwand bei der Einrichtung nicht zurück und möchten ohnehin Netzwerkfunktionen nutzen, ist PoE die richtige (aber auch teurere) Wahl.
Apps und Smart Home
Die Bilder der Kameras können Sie in der Regel über deren IP-Adresse direkt im Browser aufrufen. Das ist bequem - aber auf Smartphones eventuell nicht sehr praktisch. Viele Kameras, wie die Trust Smart Home IPCAM-2700, bringen eine App mit. Diese installieren Sie auf dem Smartphone und greifen auf alle Aufnahmen und einen Livestream direkt über die App zurück. Planen Sie die Überwachung häufig via Smartphone durchzuführen, ist diese App-Kompatibilität eine gute Idee.
Eventuell ebenfalls wichtig: Kompatibilität mit Smart Home-Systemen. Die Logitech Circle View ist mit Apples HomeKit kompatibel, sodass Sie die Kamera leicht in bestehende HomeKit-Geräte einbinden können. Der Zugriff wäre dann etwa über einen HomePod, ein iPad als Hub oder ähnliche Geräte möglich. Auch Apple TV ist denkbar. Nutzen Sie keine Smart Home-Geräte, können Sie auf diese Funktionen verzichten und Geld sparen.
Zusammengefasst: darauf kommt es an
Um sich gegen Einbrecher & Co. zu schützen, sollten Sie diese Aspekte beim Kauf einer Überwachungskamera beachten:
- Auflösung: je höher, desto mehr Details. Gerade bei der Überwachung größerer Areale sind höhere Auflösungen sinnvoll.
- Nachtsicht: vor allem in Außenbereichen ohne Beleuchtung ein unverzichtbarer Vorteil.
- Betrachtungswinkel: Größere Winkel sorgen für mehr Bildabdeckung - praktisch in weitläufigen Außenbereichen.
- Speicher: lokal oder Cloud? Lokale Lösungen sind aufwendiger im Management, aber günstiger und eventuell sicherer.
- Einsatzbereich: Außenbereiche sollten Sie nur mit speziellen Outdoor-Kameras überwachen. Reine Indoor-Kameras würden wahrscheinlich schnell defekt sein.
- Weitere Features: Überlegen Sie, inwiefern die Überwachungskamera Zugang zu Smart Home-Systemen braucht und welche KI-Funktionen - etwa Erkennung von Tieren, Menschen und Fahrzeugen - Ihnen wichtig sind.
Beantworten Sie sich diese Fragen, werden Sie keine Probleme bekommen, die richtige Kamera bei OFFICE Partner zu kaufen.